Mei Liaberle

Es gibt überhaupt nix zom bruddla. Punkt      Des moinscht du.

Wenn man die immer harmlos lachende Frau Bosch in der Zeitung sieht, wenn man lesen kann, dass wieder einer, der seit 50 Jahren selbstlos seine Gesundheit für uns, die Bürger, opfert, von seinen Kollegeninnen mit Gold dafür belohnt wird und wenn man zum wiederholten mal per unabhängiger Zeitung auf das überragende Bildungsinstitut in der Oststadt hingestossen wird, dann sollte man nix zum bruddla hau und sofort still sei. Und glücklich, weil man doch in guten Händen aufgehoben ist.

Überlegt man dann ein wenig länger (mal die letzten Jahrzehnte wieder vorholen) und mal versucht sich klar zu machen, warum die Genannten so zufrieden sind, stößt man auf Folgendes:

  • Wenn die zufrieden sind, dann haben sie ihre Ziele erreicht (oder so ähnlich). Die Ziele können nur das Wohlbefinden ihrer Schutzbefohlenen betreffen.
  • Wem geht’s also seit Jahrzehnten immer besser?

Ich hab die Frage Giovanni gestellt. Er lebt seit 66 hier in der Oststadt und arbeitet als Koch bei einem entfernten Verwandten in der Pizzeria.“Ja, weisch du, kuck doch ma hier rum, dann weisch du.“. Ich kuck rum seh aber fast nichts, weil hier andauernd irgendwelche Autos stehen und fahren und die Sicht verstellen. Deswegen hör ich auch nicht so genau. Und dann wird mir klar, dass das in der ganzen Stadt so ist. Im Ledergraben fahren die, welche an den Bodensee oder nach Eningen wollen, die intelligenten Eninger fahren aber durch die Durchgangsoststadt (Charlottenstrasse – Eninger Weg).

A pro pos Oststadt, die besteht ja ausschliesslich aus Durchgangsstrassen. Frieers, da konnte man noch durchs Tübinger Tor fahren und über den Marktplatz die Wilhelmstrasse hochfahren, die Strassenbahn war auch da. Seit ich denken kann, fahren Autos durch Reutlingen, das Gerberviertel musste dem Verkehr weichen, der Ledergraben wurde mehrmals verbreitert und anstatt die Altstadt mit den verbliebenen Gebäuden zu sanieren, werden Parkhäuser gebaut.

In der Burgstrasse staut sich jeden Tag der Durchgangsverkehr, nur Frau Z. fährt mit ihrer Radelrutsch auf der Strasse an den Autos vorbei… und überlegt, ob man nicht die Planie und den Stadtgarten noch weiter mit irgendwelchen Verkaufsbuden belegen könnte. Die Autos können inzwischen ja reinfahren. Und wenn die Turnhalle am Wochenende belegt ist, steht die Oststadt voll mit Autos, die extra aus LB, AA, WN, S, KA …. kommen nur um hier zu parken. Nicht zu vergessen die armen TÜ’s, welche offenbar extra zum Parken nach RT kommen, weil sie in TÜ sofort ein Knöllchen bekommen. Die gibt’s in RT nur für Anlieger. Fremde oder Leute, die irgend etwas einkaufen bleiben unbehelligt.

Also, wessen Wohl ist nun im Focus der Genannten?

Richtig, in Reutlingen bist du am Besten ein Auto, dann geht’s dir gut.

Eier Achalmbruddler

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